Bellen ist eine natürliche Art der Kommunikation bei Hunden. Sie teilen sich uns auf diese Weise mit. Dennoch kann übermäßiges Bellen nicht nur Frauchen und Herrchen, sondern auch Nachbar:innen und andere Mitmenschen stören. Warum Hunde bellen und wie du deinem Liebling exzessives Bellen abgewöhnen kannst, erfährst du hier.

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Finde heraus, wo dein Hund seine Zeit verbringt.

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Unsere Vierbeiner drücken sich durch Bellen aus. Bis zu einem gewissen Grad ist dies eine völlig normale Kommunikationsform und sollte auch nicht generell verboten werden. Wenn das Bellen deines Vierbeiners jedoch über das normale Ausmaß hinausgeht, kann das sehr belastend für euch beide sein. Vielleicht bist du verzweifelt, weil deine Nachbarn sich schon mehrmals beschwert haben und dein Hund einfach nicht auf dich hört.

Um richtig reagieren zu können, solltest du darüber Bescheid wissen, warum dein Hund häufig bellt. Meist versuchen unsere Vierbeiner ihre Befindlichkeiten zum Ausdruck zu bringen.

Welche Hunde bellen am meisten?

Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass kleinere Hunde als „Kleffer“ bezeichnet wurden. Kleine Hunde bellen in der Tat tendenziell häufiger als große Hunde, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist.

Zum einen neigen sie dazu, ihre geringe Größe durch verstärktes Bellen zu kompensieren, um sich Gehör zu verschaffen oder Aufmerksamkeit zu erregen. Sie reagieren oft sensibler auf Reize wie Geräusche oder Bewegungen, was ihr Schutzverhalten und die höhere Reizempfindlichkeit erklärt.

Manche kleinen Rassen sind außerdem von Natur aus bellfreudiger, da sie ursprünglich als Wach- oder Alarmhunde gezüchtet wurden. Stress, Unsicherheit und das Gefühl der Verletzlichkeit tragen ebenfalls dazu bei, dass kleine Hunde sich durch Bellen verteidigen oder äußern.

Große Hunde hingegen bellen meist seltener, wirken selbstsicherer und werden häufig strenger erzogen, was das Verhalten besser kontrollierbar macht.

Die folgenden Hunderassen gelten außerdem als eher bellfreudig1:

  • Spitz
  • Collie
  • Mops
  • Chihuahua
  • Dobermann
  • Deutscher Schäferhund
Deutscher Schäferhund bellt

Warum bellt mein Hund?

Warnung und Territorialverhalten

Die meisten Hundebesitzer:innen kennen es: Jemand läutet an der Haustüre, betritt den Garten oder geht einfach nur draußen vorbei und der Hund gerät in Rage.

Der Grund dafür ist stark ausgeprägtes Territorialverhalten. Er möchte seine Rudelmitglieder vor potenziellen Gefahren warnen. Dieser Instinkt, wofür Hunde ursprünglich gezüchtet wurden, ist in seinen Genen verankert und diente ursprünglich dazu, das Rudel vor Raubtieren zu schützen. Bei jedem Hund ist er unterschiedlich stark ausgeprägt.

Suche nach Aufmerksamkeit oder Langeweile

Ein Grund, den du vielleicht nicht erahnen würdest: Viele Vierbeiner bellen, um Aufmerksamkeit von ihren Besitzer:innen zu erhalten. Dies kann sein, um Streicheleinheiten einzufordern, wenn sie spielen möchten, hungrig sind oder etwas Bestimmtes haben möchten.

Hunde, die nicht genügend körperliche oder geistige Beschäftigung haben, neigen außerdem dazu, aus Langeweile zu bellen.

Gesundheitliche Probleme

Manchmal bellen Hunde aufgrund von Schmerzen, kognitiven Problemen (bei älteren Hunden) oder anderen körperlichen Beschwerden.

Steckt ein gesundheitliches Problem hinter dem Bellen deines Vierbeiners, äußert sich das unter anderem durch einen Rückgang seiner Aktivität und schlechten Schlaf. Mit dem Tractive GPS Tracker für Hunde kannst du Aktivität und Schlaf deines Vierbeiners immer im Auge behalten. Du kannst dir täglich seine Werte ansehen und informiert werden, falls Verhaltensauffälligkeiten verzeichnet wurden.

Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive

Oft bemerken Haustierbesitzer:innen erst spät, dass ihr Vierbeiner weniger aktiv ist als sonst. Aus diesem Grund haben wir die Gesundheitswarnungen ins Leben gerufen. Fallen die aktiven Minuten des Tieres plötzlich stark ab, könnte das auf eine Infektion oder Schmerzen hindeuten. So kann im Ernstfall schnell gehandelt und Hilfe geleistet werden.”

– Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive & gelegentlicher Tiersitter

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Kommunikation mit anderen Hunden

Hunde bellen, um mit anderen Hunden zu kommunizieren, sei es, um Interesse zu zeigen, ihr Revier zu verteidigen oder einfach nur, um ihre Anwesenheit kund zu tun. Sollte deine Fellnase aggressiv auf Artgenossen reagieren, solltest du professionelle Hilfe eines/einer Hundetrainers/Hundetrainerin in Anspruch nehmen.

Angst oder Unsicherheit

Winseln und Bellen, oft begleitet von Rückwärtsbewegungen, eingezogenem Schwanz oder gesträubtem Fell deuten darauf hin, dass dein Hund Angst hat. Es gibt verschiedene Auslöser von Angst und Stress beim Hund, beispielsweise unbekannte Personen, laute Geräusche oder andere Tiere. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ängstliche Hunde zu beruhigen, wie zum Beispiel Massage.

Stressabbau bei Erregung

Wahrscheinlich erzählen wir dir nichts Neues, wenn wir darüber sprechen, wie sehr sich Hunde freuen können, wenn du als sein:e Besitzer:in zurück nach Hause kommst. Der Hund freut sich wie verrückt, bellt und springt an dir hoch.

Dieses sogenannte „Erregungsbellen“ kann auch stattfinden, wenn Besuch zu dir nach Hause kommt. Die Klingel, ein Schlüssel oder das Quietschen des Garten- oder Garagentors lösen beim Hund eine gewisse Erregung aus, die das Bellen als Stressbewältigung verlangt. Was du gegen diese Art von Bellen tun kannst, erklären wir später.

Frustration

Hunde können bellen, wenn sie frustriert sind, zum Beispiel, wenn sie ein Ziel nicht erreichen können. Achte darauf, dass du beim Lernen neuer Kommandos in kleinen Schritten vorgehst und die Einheit immer positiv abschließt, damit dein Hund ein Erfolgserlebnis hat.

Trennungsangst

Hunde, die unter Trennungsangst leiden, bellen häufig, wenn sie alleine gelassen werden. Dieses Verhalten ist oft von anderen Anzeichen wie Winseln oder Zerstörungsdrang begleitet.

Dass dein Hund die ersten Male, wenn du ihn alleine zurücklässt, unruhig ist, ist ganz normal. Hat dein Hund Trennungsangst, zeigt er jedoch über eine lange Zeit hin extreme Stresssymptome. Anzeichen für Trennungsangst sind:

  • Der Hund beruhigt sich nicht über Stunden hinweg
  • Er zerkratzt Türen, kaut auf Möbeln oder anderen Gegenständen, um dich „zurückzuholen“
  • Er pinkelt in die Wohnung oder setzt Kot ab, obwohl er stubenrein ist
  • Er verletzt sich selbst, z. B. durch übermäßiges Kratzen oder Beißen
  • Der Hund zeigt starkes Zittern, Sabbern oder rastloses Umherlaufen
  • Panik bei Anzeichen des Weggehens (z. B. das Anziehen von Schuhen oder das Greifen nach Schlüsseln).

Pro-Tipp: Finde mithilfe der Tractive GPS App heraus, ob dein Hund Symptome von Trennungsangst zeigt, indem du dir ansiehst, ob sich Bewegung und Bellverhalten in deiner Abwesenheit verändert haben.

Wie kann ich übermäßiges Bellen bei meinem Hund stoppen?

Um deinem Hund das übermäßige Bellen abzugewöhnen, bedarf es viel Zeit, Übung und Konsequenz.

Die folgende Liste soll dir zeigen, welche Möglichkeiten dir dabei zur Verfügung stehen. Doch sei dir auch darüber bewusst, dass nichts über Nacht passieren kann. Je länger dein Vierbeiner an das starke Bellen gewohnt ist, umso länger dauert es, dieses Verhalten zu ändern. Deshalb gilt: Sei geduldig!

1. Finde die Ursache und die Häufigkeit des Bellens heraus

Um mit deinem Vierbeiner an eurem Problem zu arbeiten, solltest du dir zuerst im Klaren sein, warum er bellt. Ist er nicht ausreichend ausgelastet, gibt es einen bestimmten Trigger oder möchte er dir etwas anderes mitteilen? Beobachte die Situationen, in denen er bellt.

Screenshot der Wellnesstabs in der Tractive App

Der Tractive GPS Tracker für Hunde kann dir dabei eine große Hilfe sein. Lass dich mithilfe des Lautstärkesensors im Tracker darüber informieren, ob deine Fellnase mehr oder weniger als sonst gebellt hat, auch wenn du nicht zu Hause bist. So weißt du stets Bescheid, ob dein Hund entspannt war – und wahrscheinlich auch deine Nachbar:innen.

2. Fordere deinen Hund mental und körperlich

Ein Grund, warum dein Hund so stark bellt, kann überschüssige Energie sein. Am besten gehst du mit deinem Hund eine Runde mehr spazieren als sonst, lässt ihn Apportieren oder nimmst ihn auf deine nächste Laufrunde, Wanderung oder Rad-Tour mit. Du kannst ihn auch mental fordern, indem du bspw. mit Agility- oder Clickertraining startest. Probiere ein wenig aus, was euch beiden Spaß macht.


3. Gegen Langeweile ankämpfen

Viele Hunde bellen, um die Stille zu übertönen, wenn ihnen langweilig ist.

Kauknochen geben deinem Hund etwas zu tun und lassen ihn Stress abbauen. Du kannst ihm auch Intelligenzspielzeuge besorgen, mit denen er sich dann eine Zeit lang selbst beschäftigen kann. Ein paar tägliche Leckerlis kannst du aber auch toll mit ein paar kleinen Spielen oder Trainingssequenzen zwischendurch kombinieren.

5. Training und Erziehung

Bellt dein Hund häufig und lange und in unangemessenen Situationen, heißt es: Training, Training, Training. Hast du einen Welpen bzw. jungen Hund zu tun, kannst du ihn noch sehr gut „formen“. Aber auch ein älterer Hund kann mit viel Übung und Konsequenz lernen. Wie das Training aussieht, hängt stark davon ab, warum dein Hund bellt.

Bellen zur Begrüßung

Wenn dich dein Hund voller Aufregung mit Springen und Bellen begrüßt, versuche, seine Aufregung nicht zu spiegeln. Sage in aller Ruhe hallo und bewege dich langsam. Halte die Begrüßung außerdem kurz und widme dich anschließend deinen normalen Tätigkeiten. Dein Hund soll lernen, dass dein Kommen und Gehen etwas Selbstverständliches ist, das keine Aufregung erfordert.

Golden Retriever liegt auf Fußmatte vor der Tür

Beim Spazierengehen

Bezieht sich sein Bellen auf eine bestimmte Situation oder bestimmte Menschen oder Tiere, gilt es, eine gewisse Resilienz für diesen Reiz aufzubauen. Zeige deinem Hund, dass er deinen Schutz genießen kann und lasse ihn sich hinsetzen oder hinlegen, wenn er dem Reiz begegnet, der ihn stresst. Seid ihr draußen, führe ihn immer an der Leine.

Gib ihm genug Zeit, den Reiz zu verarbeiten und arbeite dich in kleinen Schritten vor. Irgendwann wird dein Hund den Trigger akzeptieren und gelassener auf ihn reagieren.

Wenn Besuch kommt

Du kannst den Reiz auch mit einem Kommando verbinden. Wenn dein Hund immer wie wild bellt, wenn es an der Tür klingelt, bringe ihm bei, sich auf Kommando auf seine Decke zu legen. Gib ihm den Befehl immer, wenn es an der Tür klingelt. Stoppe ihn sofort, sollte er von seiner Decke aufstehen.

6. Professionelle Hilfe

Exzessives Bellen wird vor allem dann zum Problem, wenn dies zu Beschwerden in der Nachbarschaft führt oder dein eigenes Wohlbefinden darunter leidet. Setze dem ein Ende und wende dich an eine:n professionelle:n Hundetrainer:in. Wenn die oben beschriebenen Tipps nicht funktionieren, könnt ihr gemeinsam einen Schritt in die richtige Richtung schaffen, damit ihr das Problem in den Griff bekommt.

Fazit: Hund das Bellen abgewöhnen

Um deinem Hund übermäßiges Bellen abzugewöhnen, braucht es Zeit und Konsequenz.

Die Lösungsansätze variieren je nach Ursache, weshalb es wichtig ist, herauszufinden, warum dein Vierbeiner bellt. Hierbei kann es hilfreich sein, zu wissen, wie sich dein Hund in deiner Abwesenheit verhält. Der Tractive GPS Tracker mit integrierter Bellerkennung kann dir helfen, dies herauszufinden. Sollte sich herausstellen, dass dein Hund Trennungsangst hat, solltest du das Problem entweder alleine oder mit einem/einer Hundetrainer:in gemeinsam angehen.

Übermäßiges Bellen in den Griff zu bekommen ist wichtig, um den Frieden in der Beziehung zwischen dir und deinem Hund sowie der Nachbarschaft aufrechtzuerhalten. Warte also nicht länger damit, mit deinem Hund daran zu arbeiten!